Nachricht, 29. Juni 2022
Verbraucheranalyse: Ukraine-Konflikt und steigende Preise
Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs schwindet das Vertrauen der Dänen, vor allem wegen steigender Preise für Nahrungsmittel und Energie.
Im ‚Gleichschritt‘ mit Meldungen zum Kriegsverlauf in der Ukraine erleben wir tagtäglich, wie die Preise u.a. im LEH in die Höhe schnellen.
Eine jüngst von Norstat im Auftrag des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft durchgeführte Umfrage vermittelt einen Einblick, wie sehr das Thema die Dänen beschäftigt und wie es sich auf das Verbraucherverhalten auswirkt.
Per Vesterbæk, Bereichsleiter Analyse & Statistik im Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft: „Wir wollten wissen, wie sich die Konsumgewohnheiten durch den Ukraine-Krieg verändert haben. 65 % der Befragten gaben an, dass ihnen der Krieg Sorge bereitet – während die Corona-Pandemie kaum noch eine Rolle spielt.“
70 % der Dänen haben seit Kriegsausbruch ihr Verhalten geändert
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar beherrscht der Krieg die Nachrichten und das Bewusstsein der Menschen. In der Umfrage gaben 70 % der Dänen an, ihre Gewohnheiten seit Kriegsausbruch geändert zu haben. Insbesondere beim Heizen (37 % der Befragten) sowie bei Benzin und Diesel (33 %) wird gespart. 25 % gaben an, bei Nahrungsmitteln mehr nach Sonderangeboten und preisgünstigeren Alternativen gesucht zu haben.
Per Vesterbæk: „Die Analyse zeigt, dass man versucht, die notwendigen Ausgaben zu reduzieren. Insbesondere bei Brennstoff und unseren bevorzugten Nahrungsmitteln steigen die Preise von Tag zu Tag, weshalb wir nach günstigeren Produkten sowie nicht zuletzt Sonderangeboten suchen.“
Sparen wieder mehr
Die dänischen Verbraucher wollen weniger konsumieren und mehr sparen. 68 % gaben an, dass sie damit rechnen, in den kommenden 3-6 Monaten weniger Geld für Konsum zur Verfügung zu haben.
Gleichzeitig wollen 23 % mehr auf die hohe Kante legen und 20 % stärker auf Weiterverwendung bzw. Wiederverwertung setzen.
Per Vesterbæk: „Mehr Sparsamkeit und Kostenbewusstsein reichen nach Ansicht der Dänen nicht aus – die meisten rechnen damit, künftig weniger Mittel zur Verfügung zu haben.“
Konsumverhalten nach Lebensmittelkategorien
25 % der Befragten gaben an, seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehr Sonderangebote bzw. preisgünstigere Nahrungsmittel gekauft zu haben. Abb. 12 illustriert die Verteilung nach Lebensmittelkategorien.