Nachricht, 29. März 2023
Häufigere Gülleausschleusung reduziert Methan-Emissionen
Häufige Gülleausschleusung kann die Methan-Emissionen reduzieren. Hier geht es um die Frage, wie das funktioniert sowie um eine neue Gesetzesvorgabe.
Derzeit steht die Landwirtschaft für 25 % der dänischen Klimagas-Emissionen, wobei es sich in der Nutztierproduktion in erster Linie um CO2, Methan und Lachgas handelt.
Methan-Emissionen aus Schweineställen machen rund 2,5 % der dänischen Klimagas-Emissionen aus. Davon stammen rund 77 % aus der Gülle und rund 23 % aus dem Dickdarm der Tiere.
Die Frage ist, wie man den Gülle-Anteil der Emissionen reduzieren kann.
Häufigere Gülleausschleusung – ein Teil der Lösung
Die Bakterien, die den Kohlenstoff der Gülle in Methan verwandeln, mögen Temperaturen von 20 bis 40 °C. Bei diesen Temperaturen wird also viel Methan pro Zeiteinheit gebildet.
Traditionell erfolgt Gülleausschleusung alle 4-5 Wochen. Die Gülle befindet sich damit ziemlich lange im Stall – bei 18-20 °C, also guten Wachstumsbedingungen für die Bakterien. Hier setzt häufigere Gülleausschleusung an.
Neue Gesetzesvorgabe
Die am 23. Februar 2023 beschlossene Gesetzesvorgabe tritt voraussichtlich am 1. Mai 2023 in Kraft und wird vermutlich folgende Anforderungen beinhalten:
- Dokumentierte Ausschleusung aus Mastställen mindestens alle 7 Tage.
- Für neue Stallanlagen – auch für trächtige Sauen, fürs Abferkeln und für Ferkel – mit Umweltschutzabnahme nach dem 1. Januar 2023 dokumentierte Ausschleusung mindestens alle 7 Tage. Für größere Ställe wird vermutlich automatisches Ausschleusen mit Loggsystem gefordert.
- Wahrscheinlich wird es für relativ niedrige Güllemengen insbesondere in Abferkel- und Ferkelställen Ausnahmeregeln geben.
- Kontrolliert wird die Einhaltung der Maßnahmen von den Kommunen.
Mit den neuen Vorgaben können die Methan-Emissionen aus Stallanlagen um bis zu 45 % gesenkt werden, wobei die Gesamtreduzierung aufgrund der erhöhten Methan-Emissionen aus der Güllelagerung bei 16 % liegen dürfte.
„Die Ausschleusung alle 7 Tage ist ein erster Schritt. Aber ich glaube, wir können noch mehr erreichen. Derzeit laufen Versuche, wie wir die Methan-Emissionen aus der Güllelagerung senken können, um eine weitere Reduktion der Gesamtemissionen zu erzielen“, erklärt Chefberater Bent Ib Hansen vom Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft.
Wo dies möglich ist, landet die Gülle dänischer Schweineproduzenten in Biogasanlagen.
Fakten:
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