Nachricht, 30. Mai 2023
Häufige Gülle-Ausschleusung gesetzlich verankert
Seit 1. Mai 2023 ist die wöchentliche Ausschleusung von Gülle aus Mastställen und allen neuen Stallanlagen für Schweine gesetzlich vorgeschrieben.
Im Zuge der Vereinbarung zum grünen Wandel in der dänischen Landwirtschaft von 2021 wurde für den 1. Mai 2023 die Einführung einer Gesetzesvorschrift zur wöchentlichen Gülle-Ausschleusung in allen Schweinemastanlagen sowie für alle Schweinehaltungsneubauten beschlossen, für die nach dem 1. Mai 2023 eine Umweltgenehmigung beantragt wird. Kontrolliert wird das Ganze von den Kommunen.
Senkung um 150.000 bis 170.000 t CO2e
Methan-Emissionen aus Schweineställen machen etwa 2,5 % der gesamten dänischen Treibhausgas-Emissionen aus. Rund 77 % des Methans entstammen der Gülle – dieser Anteil wird durch das Gesetz reduziert – 23 % dem Dickdarm der Tiere. Das Gesetz soll dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen der dänischen Schweineproduktion bis 2025 um 150.000 t CO2-Äquivalente (CO2e) pro Jahr und bis 2030 um 170.000 t CO2e zu reduzieren.
Häufige Gülle-Ausschleusung Teil der Lösung
Die Bakterien, die den Kohlenstoff der Gülle in Methan verwandeln, mögen Temperaturen von 20 bis 40 °C. Bei diesen Temperaturen wird demnach viel Methan gebildet. Bislang erfolgt Gülle-Ausschleusung alle 4-5 Wochen. Hier setzt häufigeres Ausschleusen an.
Michael Holm, Chefberater, SEGES Innovation: „Wenn wir die Gülle möglichst zügig aus dem warmen Stall in kühlere Lagerbehälter oder in Biogasanlagen befördern, wird weniger Methan gebildet, das bekanntlich ein starkes Treibhausgas ist.“
Fakten:
- Das Gesetz wurde am 23. Februar 2023 verabschiedet und trat am 1. Mai 2023 in Kraft.
- Das vorgeschriebene wöchentliche Ausschleusen soll die Methan-Emissionen um bis zu 45 % senken. Bei täglicher Ausschleusung wären bis zu 90 % möglich.
- Rund 77 % des Methans aus der dänischen Schweineproduktion gehen auf das Konto von Bakterien, die in den Stallungen gut gedeihen.
- Die Einhaltung der Gesetzesvorschriften wird von den Kommunen kontrolliert und protokolliert.
- Wo dies möglich ist, landet die Gülle in Biogasanlagen.