Nachricht, 27. November 2023
Dänische Schweine weiterhin Weltklasse
Produktivität und günstige Futtermittel machen Dänemark – trotz des hohen Preis- und Lohnniveaus – zu einem der Länder mit den niedrigsten Produktionskosten.
Dänische Schweineproduzenten sind auch nach jüngster InterPIG-Statistik weiterhin führend. Im europäischen Vergleich hat Dänemark demnach trotz des hohen Lohnniveaus mit die niedrigsten Produktionskosten. Die so genannten InterPIG-Zahlen vergleichen Jahr für Jahr die nationalen Durchschnittsdaten für Effizienz und Preise.
In Dänemark liegt der Erzeugerpreis pro kg Schlachtkörper bei 13,37 DKK (1,79 Euro) – in Ungarn bei 12,75 DKK (1,71 Euro). Außerhalb der EU hatten nur die USA mit 12,73 DKK und der brasilianische Bundesstaat Santa Catarina mit 11,81 DKK (1,58 Euro) niedrigere Erzeugerpreise. Angesichts des EU-Zolls von 6,47 DKK (0,87 Euro) pro kg entbeintem Schweinefleisch und 3,99 DKK (0,53 Euro) pro kg Schlachtgewicht, sind amerikanisches und brasilianisches Schweinefleisch nur außerhalb der EU Konkurrenten.
Michael Groes Christiansen, Sonderberater, SEGES Innovation: „Im europäischen Vergleich liegen wir beim durchschnittlichen Produktionspreis pro Schlachtkörper recht günstig. Nur Ungarn macht es besser, allerdings aus einem besonderen Grund.”
Zwei Gründe für Ungarns Platzierung
Vor allem zwei Faktoren spielen in Ungarn eine besondere Rolle: sehr niedrige Kapitalkosten der alten Produktionsanlagen sowie relativ preisgünstige Futtermittel aus der Ukraine. Letztere können normalerweise nicht in die EU importiert werden, was aber im Zuge des Kriegs mit Russland und dessen Blockade der normalen Exportkanäle erlaubt wurde.
„Futtermittelpreise spielen natürlich eine große Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit und sind auch ein wichtiger Grund dafür, dass Ungarn besser abschnitt als Dänemark“, erklärt Michael Groes Christiansen.
Dänisches Mastfutter landete auf Platz zwei der EU-InterPIG-Rangliste 2022 und war beispielsweise 34,8 DKK bzw. 4,67 Euro pro 100 kg günstiger als Mastfutter in Deutschland.
Ferkelpreise
Die dänischen Abrechnungspreise pro kg Schlachtkörper lagen 2022 unter dem Niveau anderer EU-Länder, während die Marktpreise für Ferkel in der gesamten EU niedrig angesiedelt waren. Letztere lagen in Dänemark jedoch auf derart niedrigem Niveau, dass der dänische Sauenbestand 2022 gegenüber dem Vorjahr um 10 % zurückging. Im Durchschnitt der übrigen europäischen Länder gingen die Sauenbestände um 4,3 % zurück – in Deutschland um 10,6 %, in Polen um 11 % und in Großbritannien von Juni 2021 auf Juni 2022 um rund 14 %.
„Inzwischen hat sich das jedoch geändert. Die rückläufige Entwicklung der EU-Sauenbestände und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben den Ferkelproduzenten im laufenden Jahr eine Hochkonjunktur mit steilem Nachfrageanstieg nach den verbliebenen Ferkeln beschert“, erläutert Michael Groes Christiansen und fügt hinzu, dass Dänemark bei der Produktivität der Sauenhaltung recht gut abschneidet.
Michael Groes Christiansen: „Sowohl bei der Produktivität unserer Abferkelställe als auch beim Gewichtszuwachs in der Mast liegen wir an der Spitze.”