Nachricht, 31. Oktober 2023
Aktuelle Analyse deutscher Ernährungsgewohnheiten
Die deutschen Konsumenten kaufen bewusst ein – u.a. mit Blick auf ihre Gesundheit und die Umwelt.
Im Auftrag des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft haben Meinungsforscher von Kantar und Wilke im Mai 2023 eine Umfrage zu Einstellungen, Essgewohnheiten und Kaufverhalten von 3001 repräsentativ ausgewählten deutschen Konsumenten im Alter von 18-70 Jahren durchgeführt.
Schweinefleisch und Tomaten beliebt
Zum Fleischverzehr gaben 72 % der Befragten an, am Abend zuvor Fleisch gegessen zu haben, und 27 % Schweinefleisch, die bei weitem beliebteste Fleischsorte (siehe Tabelle 1).
Beim Gemüse führen Tomaten, Zwiebeln, Gurken und Paprikaschoten an (Tabelle 2). Ein Drittel der Befragten gab an, mehr Gemüse zu essen als noch vor zwei Jahren, während 9 % ihren Gemüsekonsum reduziert hatten und 57 % ein unverändertes Niveau angaben.
Tabelle 1: Welche Art von Fleisch, Fisch, Geflügel bzw. Wurstwaren wurden für Ihre gestrige Abendmahlzeit verwendet?
Quelle: Wilke & Kantar für Dänischer Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft, Mai 2023, unter denen, die zu Abend gegessen haben n=2429
Tabelle 2: Welche der folgenden Gemüse kamen gestern Abend auf den Teller?
Quelle: Wilke & Kantar für Dänischer Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft, Mai 2023 n=2429 (haben gestern Abendessen gegessen)
Schweine- und Geflügelfleisch bevorzugt
Schweine- und Geflügelfleisch sind beliebt. Rund die Hälfte der Befragten isst einmal oder mehrmals wöchentlich Geflügelfleisch, Schweinefleisch kommt bei 43 % einmal die Woche auf den Teller (Tabelle 3).
Schweinefleisch wählt man, weil es vielseitig verwendet werden kann, wegen des Geschmacks und der einfachen Zubereitung. 53 % der Männer greifen einmal die Woche zu Schweinefleisch, bei Frauen sind es 33 %. Männer haben auch bei Rindfleisch die Nase vorn. Auch nach Altersgruppen ergeben sich Unterschiede, wo Schweinefleisch bei älteren Jahrgängen und Rindfleisch bei unter 25-Jährigen beliebter ist. 34 % der Frauen hatten am Vorabend kein Fleisch gegessen, bei den Männern waren es 22 %.
Tabelle 3: Wie oft essen Sie diese Fleisch-/Fischsorten?
Quelle: Wilke & Kantar für Dänischer Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft, Mai 2023 n=3001
Genereller Trend: Mehr Gemüse und weniger Fleisch
Während der Gemüseverzehr zunimmt, geht der Fleischverzehr zurück. 39 % der Befragten gaben an, weniger Fleisch zu essen als noch vor zwei Jahren, rund 50 % bezeichneten ihren Fleischkonsum als unverändert und 6 % gaben an, mehr Fleisch zu essen als vor zwei Jahren. 4 % der Befragten essen nie Fleisch. Als Grund wird vor allem die eigene Gesundheit genannt. Fast die Hälfte ist der Meinung, dass weniger oder gar kein Fleisch gut für die Gesundheit ist. Als zweithäufigster Grund wird das Wohl der Tiere genannt und an dritter Stelle der Preis.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind in Deutschland wichtige Themen. Rund 50 % der Befragten, vor allem die 18-34-Jährigen wollen sich klimafreundlich ernähren, weil ihnen der Klimawandel Sorgen bereitet. Weitere wichtige Aspekte sind Lebensmittelverschwendung (42 %) und der Wunsch nach abwechslungsreicher bzw. nicht zu üppiger Ernährung (43 %).
Tierwohl ist ebenfalls ein zentrales Thema (Tabelle 4), das mehr als 50 % der Befragten Sorgen bereitet. 25 % der Befragten denken viel an das Wohl der Tiere und sind generell besorgt.
Tabelle 4: Welche der folgenden Aussagen treffen am ehesten auf Ihre Haltung hinsichtlich Tierwohl zu?
Quelle: Wilke & Kantar für Dänischer Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft, Mai 2023 n=3001
Der Ukraine-Krieg bereitet den deutschen Konsumenten ebenfalls Sorgen. Für rund ein Drittel der Befragten ist der Konflikt Grund zur Besorgnis bzw. großer Besorgnis, insbesondere die steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie die Flüchtlingsfrage. Rund 50 % der Befragten versuchen Heizkosten und Wasserverbrauch zu reduzieren sowie beim Einkaufen mehr auf Sonderangebote zu achten.