Rück- und Ausblick zur Schweineproduktion
Im Vorjahr erlebte die europäische Schweineproduktion eine generell rückläufige Entwicklung. Was steht uns im Rest des Jahres 2024 bevor?
2023: Europaweit rückläufige Entwicklung
Die Schweinebestände der EU setzten 2023 trotz einer gewissen Stabilisierung im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 0,6 % ihren Abwärtstrend fort. Ende 2023 war Spanien mit 34,5 Mio. Schweinen weiterhin führender Produzent und konnte entgegen dem allgemeinen Trend sogar einen leichten Zuwachs erzielen. Hinter Spanien folgten Deutschland (21,2 Mio. Schweine), Frankreich (11,8 Mio. Schweine) und Dänemark (11,4 Mio. Schweine).
Die rückläufigen Schweinebestände brachten auch weniger Schlachtungen mit sich – minus 7,3 % gegenüber 2022. Diese Entwicklung sowie die entsprechend abnehmende Schweinefleischproduktion waren kennzeichnend für alle EU-Länder. Am stärksten betroffen waren Dänemark mit einem Minus von 18,7 % und die Niederlande mit einem Minus von 13,1 %.
2024: Voraussichtlich weniger Produktion und Konsum von Schweinefleisch
Im laufenden Jahr ist weiterhin mit einem leichten Rückgang der globalen Schweinefleischproduktion zu rechnen – insbesondere in der EU und China, während die Produktion in den USA und Brasilien ausgeweitet werden dürfte. Der weltweite Schweinefleischkonsum dürfte ebenfalls leicht sinken.
Wegen des nur knapp nachfragedeckenden Angebots dürften die Preise für Schlachtschweine auf hohem Niveau bleiben. In den ersten drei Monaten von 2024 hat der Markt leicht zugelegt, für den Rest des Jahres wird der Bedarf aber oft wohl nur soeben gedeckt werden.
Mit erhöhter Aktivität ist generell wohl im internationalen Handel zu rechnen. Chinas Importe werden aufgrund von Handelsbeschränkungen wahrscheinlich zwar sinken, aber das Land wird mit einem Fünftel des Gesamtvolumens weiterhin größter Schweinefleischimporteur bleiben. Die EU wird mit einem Anteil von gut einem Drittel des globalen Ausfuhrvolumens wohl wichtigster Exporteur bleiben.
Zunehmende Anforderungen der Gesetzesvorgaben zur Tierhaltung stellen weiterhin Herausforderungen und Unsicherheitsmomente für die Schweineproduzenten dar. Und steigende Energiekosten wirken sich gleichfalls negativ auf die Rentabilität aus.