Nachricht, 29. März 2021
Hohe Bereitschaft zu nachhaltigem Verhalten
Der Dänische Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft hat dänische Konsumenten erneut zu ihren Prioritäten in Bezug auf nachhaltiges Verhalten befragt.
Generell sind die Dänen bereit, ihre Verhaltensweisen und Gewohnheiten mit Rücksicht auf Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit zu ändern. Die Mehrzahl ‚findet eigene Wege‘ bei der Frage, durch welche Verhaltensänderungen man zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen will.
Mit Blick auf den aktuellen Zustand der Erde haben 95 % ihre Gewohnheiten bereits geändert oder wollen sie ändern. Mehr als 60 % machen sich Sorgen wegen Umweltverschmutzung, Mikroplastik, Klimawandel, Rodung von Regenwäldern etc.
Auch die Ernährung spielt eine Rolle. 65 % denken beim Einkaufen von Lebensmitteln in einigem oder hohem Maße an die Nachhaltigkeit.
Abwägen von Alternativen
Wie die Umfrage von 2019, so fokussiert auch die von 2020 auf Abwägungen bei der Wahl zwischen 35 nachhaltigen Handlungsmöglichkeiten, die Umwelt und Klima beeinflussen können.
Bei Lebensmitteln denken aktuell etwas weniger Konsumenten an Nachhaltigkeit
Im Bereich der Lebensmittel betrifft Nachhaltigkeit eine ganze Reihe von unterschiedlichen Aspekten – von der Erzeugung bis hin zu den Einkaufs- und Konsumgewohnheiten. Zwei von drei Dänen denken in einigem oder hohem Maße in nachhaltigen Bahnen, wobei allerdings lediglich 11 % dies in hohem Maße tun, was vermutlich mit der Vielzahl von zu berücksichtigenden Kriterien zusammenhängt.
Abb. 2.1
In wie hohem Maße denkst du beim Lebensmittel-Einkauf an Nachhaltigkeit?
Epinion im Auftrag von DFLE, August 2019 (n=1553), August 2020 (n=1524)
Abb. 2.1: Gegenüber 2019 gaben 2020 weniger Befragte an, beim Einkauf von Lebensmitteln Nachhaltigkeit in hohem Maße in ihre Wahl einzubeziehen
Erhaltung der Welt für kommende Generationen weiter wichtige Motivation
Primäre Begründung für nachhaltiges Einkaufen von Lebensmitteln ist nach wie vor der Wunsch, künftigen Generationen eine intakte und lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Während die Vermeidung von Umweltverschmutzung bei weit mehr als der Hälfte der Befragten ein wichtiges Argument darstellt, spielt der Einfluss von Gesundheit, Gewissen oder Qualität eine eher untergeordnete Rolle.
Abb. 2.2
Was sind für dich die wichtigsten Gründe, nachhaltig produzierte Lebensmittel zu kaufen?
Epinion im Auftrag von DFLE, August 2019 (n=1553), August 2020 (n=1524)
Abb. 2.2: Tierwohl hat gegenüber 2019 am meisten zugelegt
Reduktion von Plastik, Wasser- und Energieverbrauch etc. 2020 weniger bedeutend als 2019
Themen wie die Reduktion des Kunststoffverbrauchs für Verpackungen oder der Energieverbrauch beim Waschen haben auf dem Hintergrund der Corona-Pandemie – aus hygienischen Gründen – an Bedeutung verloren. Auch hat mehr Zeit zuhause dazu geführt, dass man dem Energie- und Wasserverbrauch etwas weniger Bedeutung beimisst.
Abb. 3.6
Wie große Bedeutung misst du den folgenden Verhaltensweisen für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit bei?
Die Prozentangaben beziehen sich auf die Antworten ‚Sehr große Bedeutung‘ und ‚Große Bedeutung‘
Abb. 3.6: Die einzelnen Verhaltensweisen waren als ‚Sehr große Bedeutung‘ ‚Große Bedeutung‘ ‚Begrenzte Bedeutung‘ bzw. ‚Keine Bedeutung‘ einzustufen. Hier werden die Verhaltensweisen gezeigt, die von 2019 auf 2020 mit 90-95 %iger Sicherheit an Bedeutung verloren haben.
Ein Verbrauchersegment führt an
Bei der Auswertung der Antworten auf 35 Nachhaltigkeitsfragen wurden verschiedene Verbrauchertypen identifiziert. Zu den Verbrauchersegmenten, in denen die Bereitschaft zu Verhaltensänderungen besonders groß ist, zählen die ‚Transport-Minimalisten‘.
Diese zeichnen sich durch ihre große Bereitschaft zu Änderungen ihrer Mobilität aus – insbesondere weniger Flugreisen, mehr E-Autos bzw. Fahrzeuge mit niedrigem Kraftstoffverbrauch, aber auch weniger Individualverkehr und mehr Bahn bzw. ÖPNV.
In diesem Segment antworten 67 %, der Klimawandel bereite ihnen Sorgen. Im Schnitt aller Befragten sind es nur 53 %. Unter den ‚Transport-Minimalisten‘ sind sich 90 % ‚Vollkommen sicher‘ oder ‚Ziemlich sicher‘ – und davon 48 % ‚Vollkommen sicher‘, dass sie ihr Verhalten mit Blick auf Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit ändern wollen. Die 48 % liegen markant über dem Durchschnitt aller Befragten. Auch in anderen Bereichen liegen die Bereitschaft der ‚Transport-Minimalisten‘ zu Verhaltensänderungen sowie ihre Besorgnis über dem Durchschnitt: Beim Tierwohl in der Nahrungsmittelproduktion sind es 46 % gegenüber einem Schnitt von 37 %. Und beim Fleischverzehr wollen 48 % auf Klasse statt Masse setzen – im Durchschnitt sind es nur 37 %.
Das Segment der ‚Transport-Minimalisten‘
- besteht zu 62 % aus Männern und zu 38 % aus Frauen
- weist nun eine gleichmäßige Altersstruktur auf, während es 2019 noch durch eine Überrepräsentation älterer Menschen und Unterrepräsentation der Unter-30-Jährigen gekennzeichnet war
- weist eine gleichmäßige geographische Verteilung auf.
HINTERGRUND UND ZIELE Das Design der Umfrage basiert auf/besteht aus:
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