Effiziente Gülle-Ausschleusung für Mastschweineställe
Versuche von SEGES Innovation zeigen, dass Seilwinden-Schaber-Technik die Methan-Emissionen aus Gülle in Mastschweineställen voraussichtlich reduzieren kann.
Foto: SEGES Innovation Versuchsanordnung mit geteilter Seilwinden-Schaber-Technik und konischen Seiten.
Mittels Seilwinden-Schaber-Technik wird Mist/Urin aus Güllekanälen in Sammelbehälter bzw. andere Anlagen transportiert. Dies hat eine Reihe von Vorteilen. Es wird bei täglicher bzw. ein- oder zweimal wöchentlicher Gülle-Ausschleusung aller Voraussicht nach die Methan-Emissionen reduzieren oder gar eliminieren. Auf Grundlage der bei SEGES Innovation laufenden Messungen kann mit einer Reduzierung der Emissionen um 100-120 kg CO2-Äquivalente pro Jahr und Quadratmeter Mastschweinestall gegenüber der bislang üblichen zweimaligen Ausschleusung in der Wachstumsperiode gerechnet werden. Gleichzeitig werden auch die Geruchsemissionen und der Arbeitsaufwand reduziert. Aber die neue Technik ist noch mit Herausforderungen verbunden.
Wirtschaftliche Perspektiven
Seilwinden-Anlagen sind teurer in Herstellung und Betrieb bzw. Instandhaltung als herkömmliche Rohranlagen. Die jährlichen Mehrkosten liegen je nach Größe und Einrichtung der Stallanlage sowie Berücksichtigung der Ausschleusungsfrequenz bzw. Zeitersparnis bei 2,2-18 DKK (0,29-2,41 EUR) pro Mastschwein. Auf Dauer dürfte die Seilwinden-Schaber-Technik jedoch eine relativ preisgünstige Alternative zur Reduzierung von Geruchs- und Methan-Emissionen darstellen, da damit zu rechnen ist, dass sie in die ‚Technologieliste‘ des Umweltministeriums aufgenommen wird. Außerdem erlauben die neuen Anlagen die Anwendung von mehr Stroh als Wühl- und Beschäftigungsmaterial.
Reduzierung von Geruchsemissionen
In Mastschweineställen mit mehreren parallelen Sektionen kann die Luft bei Anwendung von gemeinsamen Querkanälen zwischen den Sektionen zirkulieren. Seilwinden-Anlagen bestehen aus Kanälen mit Schabern bzw. Schiebern oder Schleppschaufeln, die Gülle in einen Querkanal und von dort in einen Behälter und Lagertank leiten. An den Schnittstellen zwischen Kanälen und Querkanälen kann es zum Luftaustausch kommen.
Die einfachste von mehreren Lösungen, welche dies vermeiden können, liefern viereckige ‚Auffangbecken‘ am Ende der Seilwinden-Anlagen anstelle von konischen Querkanälen. Von den Auffangbecken wird die Gülle via herkömmliche Rohranlagen über automatische Klappen/Verschlüsse in Lagerbehälter geleitet, so dass kein Luftaustausch zwischen den Sektionen stattfindet.