Nachricht, 26. November 2021
Aktuelle Forschung: ‚Luxusfütterung‘ kann vorteilhaft sein
Beim diesjährigen Schweinekongress legte das SEGES Pig Research Centre seine jüngsten Versuchsergebnisse zur Ad-libitum-Fütterung alias ‚Luxusfütterung‘ vor.
Bislang nahm man an, den niedrigsten Futtermittelverbrauch und den höchsten Magerfleischanteil erzielt man mit restriktiver/rationierter Fütterung. Diese Annahme wurde nun durch neueste Versuchsergebnisse widerlegt. Vermutlich aufgrund der genetischen Entwicklung dänischer Mastschweine lohnt sich vielmehr eine durchgängige Ad-libitum-Fütterung.
Versuch von 2018
In einem 2018 durchgeführten Versuch konnte das SEGES Pig Research Centre nachweisen, dass Ad-libitum-Futterautomaten gegenüber restriktiver Fütterung einen niedrigeren Produktionswert ergeben. Der Grund: Hohe Futteraufnahme senkt die Futterverwertung – und damit auch den Magerfleischanteil. Die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Nachteile werden durch den höheren Gewichtszuwachs nicht aufgewogen.
Ad-libitum-Fütterung rentiert sich
Der jüngsten Versuche mit Ad-libitum-Futterautomaten im Vergleich zu zwei verschiedenen restriktiven Fütterungsverfahren zeigen: Die Zusammenhänge zwischen Futteraufnahme und Produktivität haben sich dahingehend geändert, dass ‚Luxusfütterung‘ sich nun doch lohnt.
Auch die neuen Versuche belegen, dass die Futtermenge die Produktionsergebnisse signifikant beeinflusst – was aber bereits bekannt war. Die neue Erkenntnis ist, dass Ad-libitum-Fütterung den besten Produktionswert ergibt, da deren negativer Einfluss auf Magerfleischanteil und Futtereffizienz gegenüber früher wesentlich geringer ist, weshalb sich übrigens auch die Zahl der ‚Nachzügler‘ durch Ad-libitum-Fütterung minimieren lässt.
Jesper Poulsen, Seniorberater im SEGES Pig Research Centre: „Unsere jüngsten Ergebnisse haben bahnbrechende Bedeutung – auch weil das neue Verfahren eine Reihe von Arbeitserleichterungen bringt.“
Zuchterfolg
Eine endgültige Erklärung für die Änderung gegenüber früheren Versuchen hat man noch nicht gefunden. Mit großer Wahrscheinlichkeit spielen jedoch der Zuchterfolg der letzten Jahre und die dadurch geänderte Genetik der Tiere eine entscheidende Rolle.
*Finanziert wurde der vom SEGES Pig Research Centre durchgeführte Versuch aus Mitteln des Svineafgiftsfonden.