Sauen leben länger

Von 2013 auf 2014 fiel die Sauensterblichkeit von 12,7 % auf 11,9 % der Jahressauen. Damit setzt sich die stetige Reduktion seit 2008 weiter fort.

Immer weniger Sauen finden in dänischen Ställen ein vorzeitiges Ende. Von 2013 auf 2014 fiel die Sauensterblichkeit nach aktuellen Zahlen des SEGES Pig Research Centre von 12,7 % auf 11,9 % der Jahressauen. Seit ihrem Höchststand von 15 % in 2008 konnte die Sauensterblichkeit kontinuierlich gesenkt werden.

Claus Fertin, Geschäftsführer des SEGES Pig Research Centre, in einem Interview mit Foodculture.dk: ”Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir 2014 die Zahl der vorzeitig gestorbenen oder getöteten Sauen um 7.000 Tiere senken. Seit sieben Jahren hält diese positive Entwicklung nun bereits an. Auf dieses Ergebnis ihrer gezielten Maßnahmen zur Senkung der Mortalität kann die Branche stolz sein.”

Seit dem Höchststand in 2008 verfolge das SEGES Pig Research Centre erfolgreich sein Ziel, die Sauensterblichkeit bis spätestens 2018 auf 9 % zu reduzieren, so Claus Fertin.

Mehr Fokus auf Sauen

Lahmende Sauen und Problemgeburten seien die wichtigsten Tötungsursachen, erklärt Claus Fertin. Damit habe man zwei konkrete Ansatzpunkte für die weitere Reduktion in den kommenden Jahren:

”Auf dem Hintergrund der Mortalitätsprobleme haben wir eine Kampagne gestartet, mit der wir die Landwirte zu erhöhtem Augenmerk und Einsatz motivieren. Ausgehend vom aktuellen Stand der Mortalität in ihrem Betrieb erhalten sie praktische Anweisungen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen. Dieses Vorgehen hat uns Jahr für Jahr signifikante Fortschritte gebracht.”

Von Betrieben mit niedriger Sterblichkeit lernen

Noch fehle es an Wissen, wie man mehr Sauen ein gutes und langes Produktionsleben bereiten kann, erklärt Jan Tind Sørensen, Professor am Institut für Nutztierwissenschaft der Universität Aarhus:

”Da wir die toten Tiere nur selten obduzieren, sind die Ursachen nur unzureichend erforscht. Dass es sich um ein komplexes Problem handelt, ist allerdings bekannt. Nun sind wir dabei, Erkenntnisse über die für Betriebe mit hoher Mortalität charakteristischen Risikofaktoren zu sammeln. Gleichzeitig studieren wir mögliche Aspekte und Ursachen für die niedrige Mortalität in überdurchschnittlich erfolgreichen Betrieben.”

Darüber hinaus sind die am Projekt beteiligten Forscher dabei, Mittel für die Aufstellung eines Modells zu beschaffen, mit dem man auf Betriebsebene die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zur Senkung der Sauensterblichkeit berechnen kann. Dies könnte dem einzelnen Landwirt optimale Wege zur weiteren Reduktion der Mortalität aufzeigen.