Zur Zukunftssicherung seiner Produktion im Einklang mit gesellschaftlichen Forderungen erprobt der Schweineproduzent Jacob Drehn gemeinsam mit seinem Ferkellieferanten den kompletten Verzicht auf Schwanzkupierungen. Im Zuge des Projekts ‚Gemeinsam für intakte Schwänze‘ hat der Dänische Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft ein Kompensationsmodell für die mit dem Verzicht auf Schwanzkupieren verbundenen Mehrkosten ausgeschrieben.

„Dies liefert mir finanzielle Sicherheit im Hinblick auf die Umstellung und den mit dem Verzicht verbundenen Mehraufwand”, erklärt Jacob Drehn, der pro Jahr 35.000 Mastschweine produziert.

Mehr Zeitaufwand für die Betreung

Aufgrund der bisherigen Versuche, bei denen 15 % seiner Tiere intakte Schwänze behalten, rechnet Jacob Drehn damit, dass er einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen muss, was die Kompensation ausgleichen soll.

Jacob Drehn: „Wir müssen sicherstellen, dass wir bei aufkommender Gefahr von Schwanzbissen schnell eingreifen können. Das erfordert zusätzliche ‚Augen‘ im Stall.“

Niels-Peder Nielsen, der als Chefberater im Schweinesektor des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft die Einführung des Modells betreut, bestätigt die Wichtigkeit des Managements:

„Oft müssen Routinen justiert, Ställe bzw. Buchten angepasst und sogar Fütterungsänderungen vorgenommen werden. Das erfordert zusätzliche Arbeitskraft.“

”Gesellschaftliche Akzeptanz ist wichtig”

Für Jacob Drehn waren das Wohl der Tiere und die Reaktion der Bevölkerung wichtige Argumente:

„Wenn wir die Akzeptanz der Gesellschaft auch in Zukunft sicherstellen wollen, müssen wir uns in relevanten Bereichen weiterentwickeln. Immer mit Blick auf den Tierschutz und das Wohl der Tiere. Wenn wir dies aus freiem Willen tun, statt aufgrund von Gesetzesvorgaben, stehen wir in der Zukunft besser da.“

Das Projekt ‚Gemeinsam für intakte Schwänze‘ (Sammen om hele haler) soll die Produktion von Schweinen mit intakten Schwänzen fördern. Am Projekt teilnehmende Produzenten können im Rahmen des Kompensationsmodells Fördermittel für die Mehrausgaben beantragen.