Schweinekongress 2024 in Herning
Beim 40. Jahreskongress der dänischen Schweinebranche ging es um Rückblick, Bestandsaufnahme und Investitionen in die ‚grüne Transformation‘.
Beim 40. Jahreskongress der dänischen Schweinebranche ging es um Rückblick, Bestandsaufnahme und Investitionen in die ‚grüne Transformation‘.
Am 22. und 23. Oktober diskutierte der dänische Schweinesektor beim 40. Jahrestreffen aktuelle Entwicklungen sowie den Stand der Dinge in einem Wirtschaftszweig, der wie in vielen anderen Ländern Europas Höhen und Tiefen erlebt und ständige Veränderungsbereitschaft erfordert. Dabei konnte man feststellen, dass die dänische Branche ständig neue Technologien und Lösungen entwickelt und diese zum Nutzen sowohl der Landwirtschaft als auch der Natur, der Umwelt und des Klimas umsetzt. All diese Maßnahmen sind von großer Bedeutung für die Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Schweineproduktion der Zukunft.
Dieses Jahr zählte der 1984 erstmals veranstaltete Kongress über 2000 Teilnehmende. Neben vielfältigen Fachthemen und dem aktuellen Status ging es wie immer auch um die Festigung des speziellen Zusammenhalts, der für die dänische Branche kennzeichnend ist.
Klimaschutzmaßnahmen, grüner Wandel und Generationswechsel im Fokus
Das Programm umfasste über 60 Fachvorträge. Einige von ihnen wurden auf Englisch gehalten, da auch Fachpersonen aus dem Ausland am Kongress teilnehmen.
Zu den Themen zählten neben zentralen Bereichen der Schweineproduktion auch Entwicklungen in den Schlachtbetrieben, die in Dänemark wie in anderen Ländern Europas rückläufige Schlachtungen sowie derzeit viele Änderungen erleben.
In Dänemark sollen mehr Schweine mit intakten Schwänzen produziert werden. Neue Abferkelställe müssen künftig für die Freilaufhaltung konzipiert sein. Wie ganz Dänemark arbeitet auch die Schweineproduktion am grünen Wandel, der für die Branche u.a. eine im Entwurf vorliegende Klimasteuer beinhaltet. Durch Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen und neue Stallanlagen kann diese CO2e-Abgabe reduziert werden bzw. entfallen.
Lagerung, Handhabung und Emissionen von Gülle dienen als Berechnungsgrundlage für die Klimasteuer. Ein Grundabzug von 60 % der Referenzemissionen aus Sauen-, Ferkel- und Mastschweinehaltung soll sicherstellen, dass klimaeffiziente Stallanlagen von der Abgabe befreit werden können. Bei ihrer Einführung 2030 beträgt die Klimasteuer 300 DKK (rund 40 EUR) pro Tonne CO2-Äquivalent, ab 2035 dann 750 DKK (gut 100 EUR). Auf diese Weise sollen nachhaltige Lösungen bzw. Maßnahmen zur Reduzierung der Klimawirkung von Schweineställen gefördert werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Schweinekongress war die Ehrung junger Landwirte und Menschen, die sich durch ihre tägliche Arbeit für die Weiterentwicklung der Branche einsetzen. Geehrt wurden Auszubildende, Mitarbeitende sowie besonderer Einsatz des Jahres.
40 Jahre Schweinekongress im Rückblick
Oktober ist für dänische Schweineproduzenten gleichbedeutend mit Schweinekongress. Wie die 40 Jahre markiert wurden, erläutert Anders Leegaard Riis, Sekretariatsleiter des Schweinesektors im Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft:
„Wir wollten die 40 Jahre mit einer Reihe von Initiativen feiern. Dass die Branche Jahr für Jahr am Kongress in Herning teilnimmt, darauf können wir stolz sein. Dies bedeutet wohl auch, dass wir immer wieder ein fachlich fundiertes Programm auf die Beine stellen, das viele Landwirte anspricht. Und wir wissen auch, dass der Erfahrungsaustausch und das Beisammensein mit Kollegen eine große Rolle spielen.“
Die dänische Landwirtschaft basiert auf ständiger Innovation und Weiterentwicklung sowie Zusammenhalt. Seit der Blütezeit der Genossenschaftsbewegung Ende des 19. Jahrhunderts basiert die dänische Land- & Ernährungswirtschaft auf gemeinschaftlicher Lösungsfindung und Weiterentwicklung. Nach dem Motto ‚Gemeinsam sind wir stark‘ konnte bzw. kann man besser und günstiger einkaufen, produzieren und vertreiben, u.a. durch gemeinsame Nutzung von Maschinen, Anlagen oder Transportmitteln. Dies gilt auch für die Schweinebranche und ihren alljährlichen Erfahrungsaustausch rund um aktuelle Entwicklungen, Innovationen, Technologien, gemeinsame Vorhaben mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft.