Foto: Dänischer Fachverband Der Land- & Ernährungswirtschaft
Nachricht, 26. September 2024

Neue Tierwohlvereinbarung

Die am 8. Februar vereinbarten Tierschutzmaßnahmen umfassen Freilaufhaltung dänischer Schweine, mehr intakte Schwänze und verstärkte Aus- und Weiterbildung

Ein Meilenstein der dänischen Schweineproduktion

Erik Larsen: „Die von der Regierung und fast allen Parteien im dänischen Parlament getragene Vereinbarung sichert uns langfristige Rahmenbedingungen und eine solide Arbeitsgrundlage für die kommenden Jahre. Dies ist für die dänischen Schweineproduzenten von entscheidender Bedeutung. Nur so können wir langfristig planen, bestehende Anlagen abschreiben sowie für die Einhaltung von Nachhaltigkeit und Tierwohl notwendige Investitionen in neue Anlagen tätigen. Insofern bin ich mit der auf breiter Basis getroffenen Vereinbarung zufrieden.“


Intakte Schwänze und gesetzlich verankerte Freilaufhaltung

Die Vereinbarung beinhaltet die gesetzlich verankerte Vorschrift, dass neue Abferkelställe für Freilaufhaltung ausgelegt sein müssen und dass die Anwendung von Kastenständen im Zuge einer Übergangsverordnung ein Auslaufmodell ist. An den ersten Tagen nach dem Abferkeln dürfen zum Schutz der Ferkel Schutzbügel zum Einsatz kommen.

Gleichzeitig wird ein Umverteilungsmechanismus eingeführt, der Produzenten, die auf Schwanzkürzung verzichten, eine spezielle Prämie sichert. Zur Erhöhung der Überlebensrate von Ferkeln und Sauen sollen auf der Grundlage von Untersuchungen entsprechende Maßnahmen bzw. Lehrgänge eingeführt werden.


Vereinbarung im Einklang mit Zukunftszielen der Branche

Erik Larsen freut sich, dass viele der in der Vereinbarung verankerten Maßnahmen mit den in der ‚Vision zur zukünftigen Schweineproduktion‘ beschriebenen Zielen im Einklang stehen.

Erik Larsen: „Natürlich hätte ich einiges anders formuliert – und ich werde die Umsetzung der Übergangsregelung zur Freilaufhaltung aufmerksam verfolgen. Wir brauchen ein Verfahren, das die Abschreibungszeit für bestehende Anlagen entsprechend berücksichtigt. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der Tatsache, dass man seitens der Politik ein offenes Ohr für die Argumente und Zukunftsszenarien der Branche hat. Die Vereinbarung zeigt auch, wie wichtig es war und ist, dass wir als Branche proaktiv Verantwortung übernommen und aufgezeigt haben, wie wir die Zukunft sehen und gestalten wollen.“


Europäische Tierschutzgesetzgebung auf unbestimmte Zeit verschoben

Während die dänische Tierwohlvereinbarung steht, wurde die entsprechende europäische Gesetzgebung auf unbestimmte Zeit verschoben. Die vertagte Harmonisierung auf europäischer Ebene bedeutet im Vergleich zu anderen Ländern höhere Anforderungen in Dänemark.

Erik Larsen: „Wir brauchen dringend EU-weit einheitliche Vorgaben. Dänemark ist einen entscheidenden Schritt voraus. Ich fordere unseren Nahrungsmittelminister auf, sich dafür einzusetzen, dass unsere Regierung den dänischen EU-Vorsitz 2025 nutzt und sich vorrangig auch für die Umsetzung einer fairen Wettbewerb sichernden Tierschutzgesetzgebung stark macht. Für die dänischen Schweineproduzenten ist dies ein entscheidender Punkt.“