
Gülleansäuerung zur Minimierung der Klimawirkung
Das Verfahren kann die Ammoniak-Verdampfung und Methan-Emissionen reduzieren.
Gülleansäuerung mit Schwefelsäure kommt in vielen dänischen Nutztierbetrieben zum Einsatz. Die Gülle wird in einen Prozesstank geschleust, wo Schwefelsäure zugeführt wird. Bei einem stabilen pH-Wert von 5,5 wird ein Großteil der Gülle zurück in den Stall gepumpt, bis ihr Stand in den Güllekanälen bei 20-25 cm liegt. Dies wird einmal pro Tag durchgeführt.
Das Verfahren ist für Schweineställe mit Vollspaltenböden zur Ammoniakreduktion um 64 % zugelassen. In Tests wurden 11-13 kg Schwefelsäure pro Tonne Gülle eingesetzt.
Höheres Ertragspotenzial
Die Reduzierung von Ammoniak trägt zu einem höheren Ammoniumgehalt sowie aufgrund des niedrigen pH-Werts reduzierter Ammoniakverdampfung bei der Ausbringung bei. Durch die verbesserte Stickstoff-Umsetzung können das Ertragspotenzial erhöht und der Kunstdüngerbedarf reduziert werden.
Durch Stallansäuerung steigt der Schwefelgehalt der Gülle, so dass bei 11-13 kg Schwefelsäure pro Tonne auf den Einsatz von Schwefel auf den Feldern verzichtet werden kann. Das normale Ausbringen von angesäuerter Gülle ergibt einen Schwefelüberschuss, der auch mit dem Potenzial der Sulfat-Auswaschung verbunden ist.
Versuche der Universität Aarhus haben ergeben, dass im Stall angesäuerte Gülle nach 83-tägiger Lagerung in Güllebehältern im Vergleich zu gelagerter Kontrollgülle um 90 % reduzierte Methan-Emissionen aufweist. Auf diesem Hintergrund rechnet man damit, dass Gülleansäuerung in Ställen die Methan-Emissionen aus Ställen und Lagerbehältern signifikant senken kann. Nach Schätzungen der Universität dürfte diese Reduktion bei 70 % liegen.
Im Jahr 2022 lag der Anteil angesäuerter Schweinegülle Schätzungen zufolge bei 2,5 %. Bis 2030 rechnet man mit einem Anteil von 3,5 %.
Das Verfahren ist Teil des SEGES Klimaschutzmittel-Berichts zu den effizientesten Wegen zur Einhaltung der Klimaschutzziele bis 2030. Dieser Bericht von SEGES Innovation weist nach, wie die dänische Land- & Ernährungswirtschaft mit 26 Maßnahmen die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 im Jahr 2030 um 14,1 Mio. Tonnen CO2e reduzieren kann.
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