Dänemark legt das Fundament für eine grüne Transformation
Das dänische Parlament hat kürzlich mit großer Mehrheit eine politische Rahmenvereinbarung für ein grünes Dänemark beschlossen.
Die beinhaltet auch Maßnahmen zum Gewässerschutz. Der Schweinesektor im Land hat die Weichen für den Klimaschutz schon gestellt.
Im Juni 2024 haben Vertreter der dänischen Regierung sowie Repräsentanten der Agrar- und Ernährungswirtschaft, darunter der Dänische Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft, eine zukunftsweisende Vereinbarung über ein grünes Dänemark getroffen. Die ist nun von einer breiten Mehrheit des dänischen Parlamentes durch eine politische Rahmenvereinbarung bestätigt worden. Diese beinhaltet auch Maßnahmen zum Schutz von Gewässern.
„Wir nehmen mit großer Zufriedenheit zur Kenntnis, dass die Regierung und die Parteien in ihrer Szenario-Wahl eine Interkalibrierungs-Garantie vorgesehen haben, damit schwedische und deutsche Emissionen ebenso berücksichtigt werden“, betont Søren Søndergaard, Vorsitzender des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft. So sei sichergestellt, dass in gemeinsamen Gewässern dieselben Umweltziele verfolgt werden.
„Dieses Thema hat uns seit vielen Jahren beschäftigt und wird nun von einer breit basierten Vereinbarung bestätigt“, so Søndergaard. Die Interkalibrierung ist ein Bestandteil der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die Richtlinie hat das Ziel, EU-weit einen guten ökologischen Gewässerzustand zu erreichen. Die Interkalibrierung wird dies trotz unterschiedlicher Bewertungsmethoden in den verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gewährleisten.
„Sowohl für die Natur, das Klima als auch für die Landwirtschaft ist es ein Gewinn, wenn wir veraltete Gewässerschutzmaßnahmen und deren Fehlfunktionen durch neue Ansätze ersetzen, die Bürokratie und Wartezeiten reduzieren und neue Klimaschutzmaßnahmen in Gang setzen“, sagt Søren Søndergaard.
Umweltschutzziele EU-weit gemeinsam vorantreiben
Die neue politische Rahmenvereinbarung sieht vor, dass Dänemark kurzfristig in Sachen Gewässerschutz anhand von Stickstoff-Zielen planen soll. Diese Entscheidung findet beim Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft allerdings keine Zustimmung, da die anvisierten Ziele nicht mit den EU-Umweltschutzzielen für die Küstengewässer Dänemarks übereinstimmen. In diesen Gewässern stammt die größte Stickstoffbelastung aus den Nachbarländern. Langfristig setzt Dänemark in Sachen Gewässerschutz aber auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die dort eingebundene Interkalibrierung.
„Laut Vereinbarung müssen unsere Pläne für offene Gewässer spätestens 2029 den von der EU beschlossenen Umweltschutzzielen folgen. Dann können wir uns auf die Stickstoffreduzierung in den Fjorden konzentrieren, wo dänische Emissionen einen deutlich größeren Einfluss auf die Wasserqualität haben“, so der Vorsitzende des Dänischen Fachverbands.
Die dänische Nutztierhaltung und allen voran der Schweinesektor im Land haben in Sachen Nachhaltigkeit bereits die Weichen für die Zukunft gestellt. Um die Treibhausgas-Emissionen zu verringern, setzt die Branche künftig vor allem auf eine effiziente Güllelagerung und -verwertung. Durch ein möglichst zügiges Herausbringen der Gülle aus den Ställen und eine zeitnahe Verwertung der Gülle in Biogasanlagen könnten nach Einschätzungen von Experten die Treibhausgas-Emissionen der Schweineproduktion deutlich reduziert werden.