
Der EU- und der DK-Wert liegen wesentlich unter dem Niveau von 2022. Dies hängt aber in erster Linie mit der geänderten Erfassungsmethode zusammen.
Laut Beschluss von 2018 soll der Antibiotikaverbrauch in der Nutztierproduktion bis 2030 halbiert werden. Seither ist er um 25 % gesunken, was aber nicht auf die geänderte Erfassungsmethode zurückzuführen ist, da dies in der Analyse berücksichtigt wurde. Der dänische Wert lag übrigens bereits 2018 unter der Zielvorgabe für 2030.
Der neue Bericht sollte Daten pro Tierart enthalten. Die Qualität der Daten ließ aber keine haltbare Statistik pro Tierart zu. Nur einige wenige Länder, darunter Dänemark, können vergleichbare Daten liefern. Folglich wurde auf die Veröffentlichung dieser Statistiken verzichtet.
Der EMA-Bericht enthält keine Rohdaten zum Verbrauch von Reserveantibiotika: Fluorchinolone, Cephalosporine der 3. und 4. Generation sowie Colistin. Eine Grafik zum Einsatz der genannten Reserveantibiotika zeigt jedoch, dass dieser in Dänemark so niedrig ist, dass er nicht ablesbar ist. In Aquakulturen werden in geringem Umfang gewöhnliche Chinolone eingesetzt. Reserveantibiotika sollen in der Tiermedizin möglichst stark eingeschränkt bzw. nur in der Humanmedizin eingesetzt werden.

Jan Dahl, Chefberater, Dänischer Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft
Fachgebiete: Lebensmittelsicherheit, Antibiotikaverbrauch, MRSA/Resistenzen