Foto: Dänischer Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft
Nachricht, 27. November 2024

Aktuelle Fakten zur dänischen Land- & Ernährungswirtschaft

Wie jedes Jahr, präsentieren wir zum bevorstehenden Jahreswechsel Daten und Analysen rund um die dänische Land- & Ernährungswirtschaft

Beiträge zu Beschäftigung und BNP

Die dänische Land- & Ernährungswirtschaft beschäftigt insgesamt 119.400 Personen und liefert einen jährlichen Wertzuwachs von 65 Mia. DKK (fast 9 Mia. EUR), das sind 2,3 % des BNP Dänemarks. Daran sind drei Kanäle beteiligt: Landwirtschaft und Gärtnereien, die eng damit verbundenen Verarbeitungsbetriebe sowie in Zusammenhang stehende Aktivitäten in anderen Bereichen.

Mehr als drei Viertel der Erzeugnisse dieses Komplexes werden exportiert. Im Vorjahr standen 83.000 Arbeitsplätze im Zusammenhang mit Exporten im Wert von knapp 97 Mia. DKK (rund 13 Mia. EUR).

Diese Exporte sorgen für ökonomische Aktivität, Einkünfte für Exportbetriebe sowie alle anderen Branchen, welche der Land- & Ernährungswirtschaft Waren und Dienstleistungen liefern. Letztendlich bringen sie den beteiligten Branchen und Betrieben Einkommen in Höhe von fast 48 Mia. DKK (rund 6,4 Mia. EUR).

Für die durch Exporte geschaffenen Arbeitsplätze sind die Nahmärkte von größter Bedeutung, wobei Deutschland mit einem Exportvolumen von 20 Mia. DKK (knapp 2,7 Mia. EUR) und 17.500 beteiligten Arbeitsplätzen der wichtigste Exportmarkt ist. Schlachtbetriebe, Molkereien und Landwirtschaft sind laut BNP die fünft-, acht- bzw. zwölftwichtigsten Exportwirtschaftszweige. Als Cluster liegt der landwirtschaftliche Branchenkomplex bei den Exporteinkünften an zweiter Stelle gleich hinter der Pharmabranche.

Food-Cluster einer der wichtigsten Exportzweige

Im Vorjahr exportierte die Land- & Ernährungswirtschaft inklusive Lebensmittelindustrie sowie Fischerei und Agrobusiness Waren im Wert von 199,8 Mia. DKK (knapp 27 Mia. EUR), entsprechend 22 % der gesamten dänischen Warenexporte.

Dabei handelt es sich neben Nahrungs- und Genussmitteln (wie Fisch-, Fleisch- und Molkereiprodukte) um pflanzenbasierte Produkte (wie Futtermittel und Samen) sowie agrar- und lebensmitteltechnische Produkte (wie Land- und Verpackungsmaschinen) – die in mehr als 200 Länder exportiert werden. Nachbarländer wie Deutschland, Schweden und Polen zählen zu den wichtigsten Handelspartnern sowohl bei Aus- als auch bei Einfuhren. 72 % aller Ausfuhren in den oben genannten Kategorien landen in europäischen Ländern – 84 % aller Einfuhren kommen aus europäischen Ländern.

Das Exportwachstum des Lebensmittel-Clusters ist auf Zuwachs in rund der Hälfte seiner Produktkategorien zurückzuführen, wobei verschiedene Ursachen eine Rolle spielen. Der Export von Lebendferkeln ist dabei ein wesentlicher Faktor. Seit Ende 2022 bewegen sich die europäischen Ferkelpreise auf hohem Niveau. Dies hat zusammen mit erhöhtem Ferkelabsatzvolumen eine Zunahme des Exportwerts bewirkt.

Dänemark und die Lebensmittelversorgung in der EU

Sowohl Dänemark als auch die EU sind in puncto Lebensmittelversorgung autark – wobei insbesondere Fleisch- und Molkereiprodukte eine stabile Versorgung gewährleisten, während diese bei Feldfrüchten wie Getreide und Ölsaaten erheblichen Schwankungen unterliegt. Bei Raps und Soja sind sowohl Dänemark als auch die EU von Importen abhängig, um den eigenen Bedarf zu decken. Da diese Produkte wichtige Bestandteile von Futtermitteln sind, können Versorgungsengpässe die Nutztierhaltung und damit die Versorgung mit Fleisch- und Milchprodukten in Dänemark und der EU beeinträchtigen.

Der hohe Selbstversorgungsgrad in Dänemark und der EU basiert auf mehreren Faktoren, u.a. guten Bedingungen für differenzierten Anbau. Gleichzeitig ist er das Ergebnis von Reformen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland zu fördern.

Verbraucherverhalten und Esskultur der Dänen

Beim Einkaufen zieht jeder dritte Däne einheimische Produkte vor. Gleichzeitig werden Fertigprodukte und Essen außer Haus immer beliebter und landen zunehmend nicht nur an Wochenenden, sondern auch alltags auf den Tellern.